Lebensalter:
ist das Alter in Zahlen

Entwicklungsalter:
ist das Alter, in dem Menschen eine körperliche und geistige Stufe der Entwicklung aufweisen.
Mitunter wird  auch vom kalendarischen und biologischem Alter gesprochen.

Zwischen Lebensalter und Entwicklungsalter 1

Wie eine “richtige” Entwicklung aussieht und ob es diese überhaupt gibt, will  niemand so recht beantworten. Die meisten Betrachtungen und empirischen Untersuchungen gehen von einem so genannten “normalen” Entwicklungsverlauf aus.
” Dies soll heißen, dass z.B. 25 Kinder im Alter von 8 Jahren einer Schulklasse einen relativ gleichen Entwicklungsstand in den Bereichen Körpergröße, IQ, Motorik, Sprache, soziales Verhalten und schlußfolgernd beim Lesen, Rechnen, Schreiben, Zeichnen, Musizieren etc. aufweisen.
In der Regel verhält es sich auch so, dass Kinder einer Altersgruppe viele Übereinstimmungen und Gemeinsamkeiten im Entwicklungsstand der oben genannten Bereiche besitzen. ” 
(hier spricht man von Normorientierung).

Oder ein anderes Beispiel:
” Wenn ein Kind mit 18 Monaten noch nicht frei geht, kann dies vielleicht als auffällig bewertet werden, weil zum Beispiel 95% der Kinder in seinem Alter dies bereits können. Man kann die Bewertung auffällig, aber auch aus der Sachkenntnis ableiten, dass Kinder, welche mit 18 Monaten noch nicht frei gehen, mit erhöhter Wahrscheinlichkeit globale motorische Beeinträchtigungen bzw. Störungen entwickeln werden.  “
Das kann sein, muss es aber nicht.

Heutige Entwicklungserkenntnisse gehen hinsichtlich des Entwicklungsverlaufs des Kindes  davon aus, dass der Verlauf von den gegebenen ” Entwicklungs-Bedingungen “ abhängt und so unterschiedlich ist, wie die jeweiligen Lebensumstände, Lebensverhältnisse, Lebensanreize, Lebensinteressen und  die Individuen selbst, die zum direkten Lebensumfeld des Kindes gehören.

Das Anliegen zu einer “bestmöglichen” und “ressourcenorientierten” Entwicklung des Kindes kann vor allem dann effizient und zielführend erfolgen, wenn die Personen in seinem Umfeld sich auszeichnen durch eine ” unterstützende “” kindgemäße ” ” respektvolle “” liebevoll-achtsame “ und ” wertschätzende “ Haltung.

Unter diesen Umständen geschieht “Entwicklung” wie von selbst und wird das “Selbstvertrauen” und das “Selbstbewußtsein” des Kindes, seine “Autonomie” und den “Erwerb von Fähigkeiten und Fertigkeiten” positiv fördern. Insofern ist es das Lebensumfeld, das im Wesentlichen den Entwicklungsverlauf des Kindes beeinflusst und bestimmt.
Die Entwicklung an sich und auch die Entwicklungsfortschritte  sind dann eine subjektive “Eigenleistung”
des Kindes.

” Das heißt, dass jede Entwicklung des Menschen individuell ist – sowohl im Prozess, als auch im Erwerb von Kenntnissen, Fertigkeiten und Fähigkeiten.
Der Entwicklungsstand und die Entwicklungsfortschritte können mittels Beobachtungen, standardisierter Tests gut überprüft und gemessen werden. Die verschiedenen Entwicklungsbereiche können ebenso ganz konkret und  individuell! gefördert werden – aber es kann keine Entwicklung auf  “Knopfdruck”  erwirkt oder vorherbestimmt  werden. “



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